Am 23.11.11 versammelten sich rund 350 SchülerInnen in der Göttinger Innenstadt. Zuvor gab es Sternmärsche, die von der IGS (Georg Lichtenberg Gesamtschule) und der KGS (Geschwister Scholl Gesamtschule) starteten und sich dann am Wilhelmsplatz zu einer gemeinsamen Demo zusammen schlossen. Dazu aufgerufen hatten die Jugend Antifa Göttingen (J.A.G.) und die Antifaschistische Jugend Offensive Göttingen (A.J.O.G.).
Unterstützt wurde diese Demonstration von dem Anti Atom Plenum Göttingen, der Grünen Jugend Göttingen, dem Jugendzentrum Innenstadt (JuzI) und der Antifaschistischen Linken International (A.L.I.).
Eine der Routen führte von der IGS die Geismar Landstrasse und den Friedländer Weg runter, wo es auf Höhe des Hainberg Gymnasiums einen kurzen Redebeitrag zum Thema „Rolle der Energiekonzerne in der Atompolitik“ gab. Danach führte die Route an der Stadthalle vorbei bis zum Wilhelmsplatz.
Der Sternmarsch, der bei der KGS startete, führte über die Godehardtstrasse an dem Otto Hahn Gymnasium, der BBS II, den Stadtwerken und Eon vorbei, wo ebenfalls der Redebeitrag zur „Rolle der Energiekonzerne in der Atompolitik“ gehalten wurde. Weiter ging es durch die Goetheallee und die Innenstadt zum Wilhelmsplatz. Hier wurde ein Redebeitrag zum aktuellen Castor Transport gehalten und beide Züge vereinten sich.
Bereits morgens vor dem Unterricht war in einem Aushang an der IGS unter anderem zu lesen, dass der Göttinger Antifa Block den guten Ruf der Schulen ausnutze, um die Schülerinnen für Gewalttaten, auch gegen Polizisten, zu missbrauchen.
Dies finden wir sehr schade, da es in der Vergangenheit schon eine gute Zusammenarbeit gab und hoffen, dass es in Zukunft wieder zu einer Kooperation kommen kann. Die Befürchtungen der IGS-Schulleitung bestätigten sich nicht. Die Demo war von Anfang an bunt, laut und voller friedlicher SchülerInnen, die ein Zeichen gegen Atomkraft setzten. Mit vielfältigen Parolen und Schildern sorgten sie für eine gute Stimmung.
Während die SchülerInnen der IGS und KGS trotz des Aushangs nicht an der Teilnahme gehindert wurden, schloss die Schulleitung des OHGs SchülerInnen ein. Am HG wurde eine ganze Klasse beim Versuch den Klassenraum zu verlassen von der Polizei gehindert und wieder zurückgedrängt. Diese direkten Eingriffe in die Grundrechte der SchülerInnen verurteilen wir zutiefst.
Davon abgesehen beschränkten sich die Maßnahmen der Polizei auf eine lockere Begleitung der Demo.
Nach der Abschlusskundgebung am Neuem Rathaus, bei der die Grüne Jugend und der Anmelder der Demonstration jeweils noch das Wort ergriffen und einen Redebeitrag hielten, bestand die Möglichkeit im Jugendzentrum Innenstadt (JuzI) bei Kaffee und Kuchen zu diskutieren, Infos auszutauschen und zu entspannen.
Die Pressesprecherin der Jugend Antifa Göttingen Jasmin K. zieht folgendes Fazit: „Insgesamt hat der heutige Tag gezeigt, dass sich viele Jugendliche mit dem Thema auseinander setzen, sich klar gegen den Castor Transport aussprechen und den sofortigen Atomausstieg fordern.
Auch die kommenden Tage werden wir Jugendliche unseren Protest auf die Straße und die Schienen tragen.“
Bei Rückfragen wenden sie sich bitte an folgende E-Mail Adresse: jugendantifagoe@web.de
J.A.G. – Jugend Antifa Göttingen
Göttingen den 23.11.2011
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Update Fr. 25.11.2011:
Mittlerweile ist der Castor Transport bereits in Deutschland. Sollte der Zug die Route durch Göttingen nehmen, so wird er die Stadt voraussichtlich heute durchqueren.
Folgende Aktionen sind heute (Fr. 25.11.11) geplant:
Freitag, 25.11.:
seit 24.11.: Mahnwache am Bahnhof *
ab 18 Uhr: Demo ab Bahnhof *
ab 18 Uhr: Infotheke im Juzi *
ab 18 Uhr: Castorradio im Stadtradio 107,1 MHz
19 Uhr: Spaziergang mit anschließender Mahnwache in Rosdorf, Bahnhofsstraße/ Hagenbreite *
* Falls der Castor noch nicht durch Göttingen gefahren ist.
Infonummer: 01578 – 912 922 8
Ermittlungsausschuss: 0551 – 770 8000
(solltet ihr anrufen, falls ihr verhaftet werdet oder eine Verhaftung beobachtet)